Prof. Frank Schwartze erläutert, warum Digitalisierung hilft, auch in Lübeck die besseren Entscheidungen zu treffen

Seit Jahresbeginn 2021 ist Professor Frank Schwartze, Vizepräsident für Forschung und Internationales an der Technischen Hochschule Lübeck, neues Vorstandsmitglied im EnergieCluster Digitales Lübeck eV.. Im Kurzinterview äußert er sich zu seinem Engagement.

EnergieCluster Digitales Lübeck: Wir freuen uns, dass die Technische Hochschule Lübeck Mitglied in unserem Verein ist und Sie sich persönlich im Vorstand engagieren. Warum sind Sie mit dabei?

Prof. Frank Schwartze: Zuerst einmal aus persönlicher und fachlicher Überzeugung und natürlich auch weil es für die TH Lübeck wichtig ist. Mit dem EnergieCluster Digitales Lübeck sprechen wir in Lübeck zentrale Themen an. Wie werden wir in einer vernetzten Stadt leben? Können wir die digitale Transformation nutzen um ganz konkret einen nachhaltigeren Lebensstil zu erreichen? Wie können wir technologische, gesellschaftliche und soziale Innovationen in einem Einklang gestalten und nutzen? Das sind Fragen, die mich als Bürger der Stadt aber auch als Stadtplaner und Stadtentwickler interessieren. Es sind aber ebenso die Fragen, die mit denen wir uns an der TH Lübeck in Lehre, Forschung und Transfer beschäftigen und für die wir als Hochschule für angewandte Wissenschaften versuchen praktische Lösungen zu entwickeln.

EnergieCluster Digitales Lübeck: Digitalisierung betrifft fasst alle Lebensbereiche. Wo setzt die Technische Hochschule ihre Schwerpunkte?

Prof. Frank Schwartze: Digital gestütztes Lehren und Lernen ist sicher ein großer Schwerpunkt in dem wir als TH aber vor allem mit unserer Gesellschaft Oncampus schon lange aktiv sind und uns auch ein Renommee erarbeitet haben. Diese Kompetenz auch für uns intern stärker zu nutzen war natürlich das Thema des vergangenen Jahres und wir haben hier aufgrund der vorhandenen Basis einiges erreicht und wollen diesen Bereich für uns und auch als Angebot für andere Einrichtungen weiter ausbauen.

In unserem neuen Hochschulprofil setzen wir neben dem Schwerpunkt auf Ressourceneffizienz und der Gestaltung nachhaltiger Lebenswelten darauf Technik und Mensch zusammen zu denken. Die Entwicklung digitaler Technologien ist dabei ein wesentlicher Fokus.

EnergieCluster Digitales Lübeck: Welche digitalen Projekte haben aus Ihrer Sicht die größte Bedeutung, um den Bürger:innen Vorteile im Alltag zu bringen?

Prof. Frank Schwartze: Es geht aus meiner Sicht vor allem darum digitale Tools zu entwickeln, die uns helfen Dinge zu verstehen und bessere Entscheidungen zu treffen – nicht solche die uns Entscheidungen abnehmen. Das fängt an bei der Nutzung von Sensorik im Parkraummanagement für Frage, ob es sich lohnt mit dem PKW in die Innenstadt zu fahren oder vielleicht doch eher gleich auf das Fahrrad zu steigen, weil ich weiß, ich brauche länger für die Parkplatzsuche als für die Fahrt und reicht bis zur Nutzung von interaktiven 3D-Simulationen bei der öffentlichen Diskussion von Bauvorhaben – ihrer gestalterischen Wirkung aber auch ihrer Auswirkung auf die Umwelt, Licht etc.

Bei stetig steigender Komplexität und gleichzeitigem immer drängenderem Handlungs- und Entscheidungsdruck hin zu einer nachhaltigen Entwicklung wird die Frage der richtigen Entscheidungen im persönlichen und politischen Bereich zentral. Dafür brauchen wir die informierten Bürger:innen und sinnvolle digitale Tools.

EnergieCluster Digitales Lübeck: In einem Satz: Worin sehen Sie die Vorzüge einer smarten digitalen Hansestadt Lübeck?

Prof. Frank Schwartze: Eine Stadt: Schön und Klug. Was wollen wir mehr?

EnergieCluster Digitales Lübeck: Vielen Dank für das Interview.

 

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